Home » FEMALE EMPOWERMENT » „Wir haben alle Möglichkeiten zu investieren, zu führen und die Wirtschaft und die Gesellschaft zu verändern“
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Frauen interessieren sich nicht für Finanzen. Ist das ein Klischee? Immerhin steigt die Zahl der Frauen, die in Aktien investieren, langsam an. Doch immer noch liegt der Wert unter dem der männlichen Investoren. Was hält Frauen von den Zahlen ab? Juliane Barella arbeitet seit 11 Jahren für eine schwedische Bank, die es sich zur gesellschaftlichen Aufgabe gemacht hat, auf die Themen finanzielle Gleichstellung sowie Frauen in der Finanzbranche hinzuweisen.

Hast du dich schon immer für Zahlen interessiert?

Vielleicht ist genau diese Assoziation von Finanzen und Mathematik etwas, das viele abschreckt. Finanzen, egal ob in der Bank, in einem Unternehmen oder wenn es um das eigene Geld geht, sind nicht das Gleiche wie Mathe in der Schule. Vielmehr sollten einen wirtschaftliche Zusammenhänge und ökonomische Entwicklungen interessieren. In meinem Berufsalltag spielt Kommunikation die größte Rolle.

Könnten diese Assoziationen auch ein Grund dafür sein, dass sich Frauen eher selten mit ihren eigenen Finanzen auseinandersetzen?

Ich finde es jedenfalls erschreckend, dass es so ist. Ich halte es für ausgesprochen wichtig, sich mit seiner eigenen finanziellen Situation auseinanderzusetzen. Dazu gehört auch, sich um die Vorsorge fürs Alter oder eine Phase der Arbeitslosigkeit zu kümmern. Es geht in erster Linie nicht darum, ein großes Investment zu optimieren, sondern für die eigene Zukunft vorzusorgen und das sollte jeder und jedem am Herzen liegen.

Statistiken zeigen, dass es bei den derzeitigen Gehaltssteigerungen 100 Jahre dauern wird, bis Frauen das gleiche Lebenseinkommen wie Männer erzielen. Welche Rolle spielt die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen?

Eine große – Frauen entscheiden sich häufiger für soziale Berufe, die oft schlechter bezahlt werden. Spätestens wenn die Familienplanung losgeht, kann es dann wirtschaftlich sogar Sinn für eine Familie machen, dass der Partner mit dem geringeren Einkommen in Eltern- und danach vielleicht in Teilzeit geht. Nur leider kommt man aus dieser Situation auch schwer wieder heraus, verpasst möglicherweise die Gelegenheit zu wichtigen Karriereschritten und Gehaltssteigerungen und wird abgehängt.

Die neuesten Entwicklungen sehen eigentlich ganz gut aus: Die Zahl der Frauen unter den Spitzenverdienern nimmt stetig zu. Mehr Frauen als Männer haben einen Hochschulabschluss. Nehmen Frauen ihre Chancen wahr?

Ich glaube, dass Frauen die Vereinbarkeit von Beruf und Familie früher und stärker in ihre Berufswahl einfließen lassen als Männer und dann möglicherweise Chancen nicht wahrnehmen. Die Möglichkeiten zum mobilen und flexiblen Arbeiten haben sich in der Corona-Pandemie glücklicherweise deutlich verbessert, das wird sicher dabei helfen, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Aber natürlich muss es auch gewollt und gesellschaftlich normal werden, dass Väter einen gleichwertigen Anteil der Elternzeit übernehmen. Betreuungsmöglichkeiten und Flexibilität von Arbeitnehmendem wie Arbeitgeber sind zudem aus meiner Sicht gefragt.

Was würdest du Frauen in Bezug auf die eigenen Finanzen und in Bezug auf die Karriere als Rat geben?

Ich glaube, dass es wichtig ist, die eigenen Ziele mit Motivation, Engagement und Selbstbewusstsein zu verfolgen. Das gilt für finanzielle Ziele genauso wie für berufliche. Die Möglichkeiten zu sehen und anzunehmen, das ist wichtig, und vielleicht auch mit einigen Vorurteilen aufzuräumen. Denn wir haben alle Möglichkeiten zu investieren, zu führen und die Wirtschaft und die Gesellschaft zu verändern.

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Im Fokus: Finanzielle Gleichstellung

Der schwedische Finanzkonzern SEB setzt sich dafür ein, die finanzielle Ungleichheit zwischen Männern und Frauen zu beseitigen. Ziel ist es, Frauen stärker an Sparaktivitäten und Investitionen zu beteiligen und Unternehmerinnen dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass Frauen weniger verdienen und sie sich mehr Sorgen um ihre finanzielle Situation machen müssen. Sie erhalten wahrscheinlich weniger Finanzmittel, wenn sie ein Unternehmen gründen, und es ist unwahrscheinlicher, dass sie mit im Rennen sind, wenn der nächste CEO oder das nächste Vorstandsmitglied ernannt werden soll.

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