Home » THE FUTURE OF WORK » New work JENSEITS DES BÜROSTUHLS
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Die Ablehnung von flexiblen Arbeiten hat häufig ihre Ursache in Unsicherheiten bezüglich Führung auf Distanz.

Als Executive Search Beratung sehen wir täglich, wie stark sich die Arbeitswelt verändert hat. Es existieren unzählige Ansätze zu modernem Arbeiten für Büroangestellte. Doch die Unternehmen in Europa sind vielfältig und obwohl das Thema New Work mittlerweile in den meisten Organisationen angekommen ist, zeigt sich, dass die naheliegenden Instrumente wie Homeoffice, Workation oder eine flexible Arbeitszeit eben nicht für alle funktionieren. Gleichzeitig erhöht sich in nahezu allen Branchen weiter der Rekrutierungsdruck. Der New Work Ansatz wird zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor im Kampf um neue Talente.

Claudia Jorde

Partnerin der Norecu Executive Search GmbH

Dr. Krystian Pracz

Vorstandsvorsitzender der DRF-Luftrettung gemeinnützige AG

Genau vor dieser Herausforderung stehen Dr. Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF-Luftrettung gemeinnützige AG und sein Team, denn die Belegschaft schließt unter anderem Pilot:innen, Ärzt:innen, Helicopter Crew Member, Techniker:innen, Ingenieur:innen und Verwaltungsangestellte ein. Ich, Claudia Jorde, Partnerin der Norecu Executive Search GmbH, habe mich mit Dr. Pracz (DRF) darüber ausgetauscht, ob und wie New Work jenseits des Bürostuhls funktioniert:

Claudia Jorde: In der Ansprache von Führungskräften sehen wir eine hohe Nachfrage nach flexiblen, virtualisierten Arbeitsbedingungen. Wie erleben Sie den Bedarf?

Dr. Krystian Pracz: Um als Arbeitgeber attraktiv zu sein, ist es zwingend notwendig, flexible Arbeitsmodelle anzubieten. Gerade das Homeoffice wird aufgrund von Zeit- und Kostenersparnissen von Mitarbeitenden angefragt. Diese Entwicklung wird sich nicht mehr umkehren lassen. Erfahrungsgemäß hat flexibles Arbeiten positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit und die Motivation der Belegschaft. Die höhere Eigenbestimmtheit der Mitarbeitenden ist allerdings nur durch ein hohes Maß an entgegengebrachtem Vertrauen von Führungskräften möglich. Die Ablehnung von flexiblen Arbeiten hat häufig ihre Ursache in Unsicherheiten bezüglich Führung auf Distanz.

CJ: New Work bedeutet in erster Linie, ein verändertes, bedürfnisorientiertes Arbeiten anzustreben. Wie passt das mit dem Arbeitsalltag eines Rettungsdienstes zusammen?

KP: Bei uns ist für etwa 20% der Berufsgruppen New Work ohne weiteres machbar, jedoch für 20-30% ist das Arbeiten im Homeoffice zweifelsohne nicht umsetzbar. Für alle Anderen gilt es, hybride Lösungen zu finden. Aber auch bei den „schwierigen“ 20-30% gilt es, zusammen zu schauen, wie man Arbeit, Familie und Freizeit besser vereinbaren kann. Wir haben dafür in allen Unternehmensbereichen die Verantwortlichkeiten und Aufgaben „filetiert“, um zu sehen, was davon flexibilisiert bzw. neu organisiert werden kann. Wichtig ist dabei, die Erwartungshaltung realistisch einzuordnen und ernsthaft mit den vorhandenen Möglichkeiten umzugehen. Denn Flexibilisierung kann mehr als nur Homeoffice des Einzelnen sein: Wie arbeiten wir im Team zusammen? Wie definieren wir Verantwortung? Wie definieren wir Hierarchien neu?

CJ: Kann man sagen, dass Corona dem bedürfnisorientierten Arbeiten einen Schub gegeben hat? Welche Effekte hatte die erzwungene Erfahrung der Pandemie?

KP: Erstmal waren wir auf Grund der Pandemie die Getriebenen. Dann haben wir gemerkt, dass man gar nicht getrieben sein muss, sondern aktiv gestalten kann. Jetzt gilt es, für vieles ein Maß zu finden. Ich bin überzeugt, dieses Thema bestimmt unsere Zukunft und ist Begleiter bei diversen Fragestellungen. Wenn man es als Unternehmen schafft, Gestalter einer neuen Arbeitswelt für Mitarbeitende zu werden, kann daraus eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entstehen.

Erfahren Sie mehr unter: www.norecu.de/

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