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Bildung und Karriere

Pflege dual studieren: „Das Beste aus zwei Welten“

Was ist das Besondere am dualen Bachelor Pflege?

Einzigartig ist, dass wir vom ersten Tag an in der Praxis mitarbeiten. Wir machen neben dem Studienabschluss Bachelor „Pflege“ zugleich einen Abschluss in dem Ausbildungsberuf „Gesundheits- und Krankenpflegerin“ oder „Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin“ und besuchen dafür die Berufsfachschule.

In den ersten sechs Semestern arbeiten wir in allen Bereichen der Pflege wie in Kliniken und in ambulanten Pflegediensten. In den ersten sechs Semestern erhalten wir durchgängig unser Ausbildungsgehalt, das sichert einen ab. Das Berufsfeld, in dem wir später als zugleich examinierte und akademische Pflegekräfte arbeiten können, ist sehr breit gefächert. 

Warum haben Sie sich für diese Art des Studiums entschieden?

Das duale Studium hat bei den Arbeitgebern einen guten Ruf. Wer dual studiert hat, gilt als flexibel und belastungsfähig in Stresssituationen. Außerdem wollte ich mich von anderen Bewerbern abheben und das Beste aus beiden Ausbildungswelten mitnehmen. Ich fordere mich gern heraus.

Was war Ihnen bei der Auswahl des Studiums wichtig? Was waren Ihre Erwartungen?

Mir war der Praxisbezug wichtig, der Doppelabschluss und die vielfältigen Berufswege, die sich nach dem Abschluss erobern lassen. Der Einstieg gestaltete sich etwas anstrengender als erwartet. Keine klassische Auszubildende, aber auch kein Studentenleben, wie man es sich vorstellt. Aber da hieß es: durchhalten und sich durchbeißen. Familie und Freunde haben mich in meinem Vorhaben immer unterstützt und die Anerkennung meines Doppelabschlusses ist mir sicher.

Was sind die Vorteile eines dualen Studiums in der Praxis?

Man lernt von vornherein, von der Praxis her zu denken, und überlegt sich bei neuen Konzepten in der Pflege, ob diese auch im Arbeitsalltag umzusetzen sind. Andererseits bin ich das wissenschaftliche Arbeiten und Denken durch das Studium gewöhnt und kann die pflegerischen Arbeitsprozesse zukünftig erforschen und auf dem jeweiligen Stand der Wissenschaft reflektieren. Es entwickelt sich ein Blick über den Tellerrand der täglichen Arbeit hinaus auf das große Ganze, in dem alle an der Pflege Beteiligten und die Betroffenen auf Augenhöhe miteinander umgehen.

Auch wenn man anfangs merkt, dass es mit dem dualen Studium kein vorab definiertes Berufsbild gibt, entwickeln sich während des Studiums viele Ideen für neue Tätigkeitsfelder. Solche, die gerade dabei sind zu entstehen oder die man sich schaffen kann: nah am Patienten, nah an der Praxis oder der wissenschaftliche Weg in die Forschung.

Für mich ist die Pflege auch bedingt durch die demografische Entwicklung der Gesellschaft ein Zukunftsfeld. Mir ist es wichtig, dass Führungspositionen, aber auch andere Stellen dort mit fachlich versierten Kräften besetzt sind. Sie können das System zukünftig auf etwas Gutes für die Patienten und ihre Angehörigen, aber auch für die Pflegekräfte selbst ausrichten. Der Rat solcher Pflegeexperten wird für die Politik immer wichtiger, und dafür sind wir optimal ausgebildet. Außerdem steht einem erst mit dem dualen Abschluss die ganze Welt als Arbeitsfeld offen.

Was raten Sie anderen, die an einem Studium in der Pflege interessiert sind?

Das duale Studium ist wahnsinnig interessant. Ich habe Wissen aufgebaut, das breit gefächert ist und das ich auch für mich selbst nutzen kann. Wer die erste Zeit sportlich nimmt und durchhält, kann sich auf viele Chancen für die Entwicklung eigener beruflicher Wege freuen. Dazu ermutigen einen auch die Lehrenden vonseiten der Hochschule München.

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