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Bauwirtschaft 4.0 – Ein Blick in die digitale Zukunft der Branche

Ein wichtiger Baustein auf dem Weg in die Zukunft ist BIM: Building Information Modeling. Seit 15 Jahren wird in der Branche darüber nachgedacht, wie man ausgehend von einem 3-D-Modell alle Informationen über ein Bauwerk, seine Bauteile, Materialien, technischen Eigenschaften, Herstellerangaben, Bauzeiten und Kosten in einer Datenbank sammeln und den Projektbeteiligten für ihre jeweiligen Aufgaben aktuell zur Verfügung stellen kann.

Die Datenbank, das „BIM-Modell“, begleitet das Bauwerk von der Entwurfsphase über den Bau, den Gebäudebetrieb bis hin zum Abriss und wird über alle Stufen der Wertschöpfungskette von Planern, Baufirmen und Betreibern mit denjenigen Informationen angereichert, die die Projektbeteiligten benötigen. Weil alle Akteure auf einer gemeinsamen virtuellen Plattform arbeiten und jeweils auf das aktuelle BIM-Modell zugreifen können, ist jeder stets up to date.

Im Zentrum der BIM-Methode steht perspektivisch aber nicht nur das 3-D-Modell, sondern das 4-D-Modell mit Terminen und das 5-D-Modell mit den hinterlegten Kosten. Durch gemeinsame Planung unter Einbeziehung von Kunden und Baufirmen werden Fehler von vorneherein vermieden. Kollisionsprüfungen und Simulationen am Modell ermöglichen es, das Bauwerk zu optimieren, bevor mit dem eigentlichen Bauen begonnen wird. „Erst planen, dann bauen“ lautet also die Devise.

Die Digitalisierung ist längst in unserer Branche angekommen, und der Prozess wird weitergehen.

Dennoch ist BIM kein Allheilmittel bei der Digitalisierung der Branche, sondern nur ein Baustein derselben. Vor allem steckt BIM noch in den Kinderschuhen, denn es gibt momentan kein standardisiertes Datenaustauschformat, was aber zwingende Voraussetzung zum flächendeckenden Einsatz von BIM ist.

Zwar hat die Softwarebranche unterschiedlichste Auswertungstools auf den Markt gebracht, die es Bauunternehmen ermöglichen, das BIM-Modell, das der Planer bereitstellt, nach allen Regeln der Kunst auszuwerten und für die Mengenermittlung, die Kalkulation, die Arbeitsvorbereitung, die Koordination der Gewerke oder die Abrechnung zu nutzen, mehr aber auch nicht.

Aber nicht nur die Bauwirtschaft muss BIM-Kompetenz aufbauen, auch die Vergabebehörden sind gefordert. Und alle Diskussion über die Digitalisierung läuft ins Leere, wenn die öffentliche Infrastruktur einen Austausch von umfangreichen Daten nicht zulässt. Breitbandnetze sind die unabdingbare Voraussetzung für einen Datenaustausch, wie BIM ihn erfordert.

Die Digitalisierung ist längst in unserer Branche angekommen, und der Prozess wird weitergehen. Ähnlich wie es in der Bauwirtschaft nicht das einheitliche Bauwerk gibt, wird es auch nicht die eine Digitalisierungsstrategie für die gesamte Branche geben können, sondern diese wird sich aus einzelnen Bausteinen zusammensetzen, die je nach Gewerk und Aufgabengebiet des jeweiligen Bauunternehmens unterschiedlich ausfallen.

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