Ein wichtiger Schlüssel, um die ambitionierten Klimaschutzziele auf dem Wärmemarkt zu erreichen, ist der Einsatz von Erdgas. Ein Grund dafür ist, dass es deutlich sauberer verbrennt als Öl und Kohle.
Der Wärmemarkt ist auch in der nahen Zukunft der wichtigste Markt für Erdgas. Nahezu die Hälfte aller deutschen Haushalte nutzt es tagtäglich zum Heizen und für sie ist es aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Letztere wird noch in erheblichem Umfang zur Fernwärmeerzeugung eingesetzt. Gesundheitsschädlicher Feinstaub oder Stickoxide entstehen ebenso nicht. Erdgas hat aber nicht nur eine gute CO2-Klimabilanz, sondern es lässt sich in zahlreichen modernen Heiztechnologien sowohl dezentral als auch in der Nah- und Fernwärmeversorgung effizient und komfortabel einsetzen.
Damit ist der Einsatz in Häusern, Immobilien- und Wohnungsverwaltungen und Gewerbe- und Industrieunternehmen möglich, oft auch mit staatlicher Förderung. Dies gilt auch unter den aktuell nochmals verschärften Vorschriften zum energetischen Standard im Wohnungsneubau.
- Beispiel Brennwerttechnik: Mit Brennwerttechnik können gegenüber herkömmlichen Heizkesseln deutliche Verbrauchseinsparungen erzielt werden. Ein Brennwertkessel nutzt nicht nur den Energiegehalt des Erdgases, sondern auch die Kondensationswärme des entstehenden Wasserdampfes. Und er lässt sich mit erneuerbaren Energien kombinieren. Bis zu 60 Prozent Energieersparnis ist etwa durch die Kombination von Erdgas und Solar möglich. Das sparsame Duo gehört heute zu den beliebtesten Heizsystemen im Neubau.
- Beispiel KWK: In einem BHKW wird Erdgas in einem Motor verbrannt und damit ein Generator angetrieben. Der Generator liefert den Strom, die Verbrennungswärme wird in den Heizkreislauf überführt. Die Energiegewinnung im Doppelpack bringt einen Gesamtwirkungsgrad von rund 90 Prozent und eine Energieersparnis von rund 30 Prozent gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme.
- Beispiel Brennstoffzelle: In Brennstoffzellen kommt es zu einer direkten Umwandlung der chemisch gebundenen Energie des Brennstoffs in Strom und Wärme. Grundvoraussetzung für die Brennstoffzelle ist Wasserstoff, das aus Erdgas gewonnen wird. Im Vergleich zu einer bereits sehr effizienten Brennwertheizung und dem Strombezug aus dem Netz lassen sich zusätzliche Energieeinsparungen von über 30 Prozent erzielen.
Ein stabiler Wärmemarkt durch Bevölkerungswachstum in Ballungsgebieten
Der Wärmemarkt ist auch in der nahen Zukunft der wichtigste Markt für Erdgas. Nahezu die Hälfte aller deutschen Haushalte nutzt es tagtäglich zum Heizen und für sie ist es auch dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Im Wärmemarkt ist der Energieträger deshalb unangefochten die Nummer eins. Und die Position von Erdgas zur Wärmeerzeugung entwickelt sich weiter positiv.
Führende Energieexperten sind sich sicher, dass Erdgas auch in den kommenden Jahrzehnten eine feste Größe im Energiemarkt einnehmen wird. Das für das Ende des Jahrhunderts formulierte Ziel der Dekarbonisierung ist ambitioniert, mittelfristig gerade in der Wärmeerzeugung aber noch nicht realisierbar.
Das liegt vor allem am Bevölkerungswachstum und am erheblich steigenden Bedarf an Wohnungen, der zu einem Ausbau von Nah- und Fernwärmesystemen führt. In den deutschen Groß- und mittleren Städten wie München, Frankfurt, Hamburg oder Berlin leben immer mehr Menschen in immer mehr Wohnungen und Häusern. Hatte Deutschland im Jahr 1990 noch rund 2,7 Milliarden Quadratmeter Wohnflächen, so waren es 2014 bereits 3,8 Milliarden Quadratmeter.
Diese Zahlen korrespondieren auch mit der wachsenden Wohnungsgröße pro Einwohner: Sie lag 1990 noch bei 34,8 Quadratmeter, 2014 waren es bereits 46,5 Quadratmeter. Auch der Gewerbemarkt legt zu. Damit wird nach aktuellen Einschätzungen Verbrauchsrückgang durch Effizienzsteigerung deutlich verringert. Der Bedarf an Heizenergie in den wachsenden Städten wird zum größten Teil mit Erdgas oder aus Erdgas erzeugter Fern und Nahwärme gedeckt werden. Die notwendige Infrastruktur dafür ist vorhanden.
Ein wichtiges Indiz für die Stabilität von Erdgas im Wärmemarkt sind insbesondere die Neuanschlusszahlen, die sowohl bei direktem Erdgasbezug als auch bei Fernwärme auf Erdgasbasis anhaltend hoch sind. Allein durch neu gebaute Wohnungen erhöhte sich die Zahl der Erdgasheizungen 2015 um rund 145.000.
Und das Potenzial ist noch längst nicht ausgeschöpft: 5,5 Millionen Wohngebäude in Deutschland werden mit Öl-Zentralheizungen beheizt, von denen viele in den kommenden Jahren ausgetauscht werden müssen. 2,7 Millionen dieser Wohngebäude liegen im „gasberohrten Gebiet“ und könnten leicht an vorhandene Erdgas-Leitungen angeschlossen werden.
Erdgas hat große Akzeptanz im Wärmemarkt
Bei der weiteren Umstellung auf Erdgas könnte auch das gute Image des Energieträgers helfen. Er steht in der Gunst der Verbraucher ganz oben und ist sowohl bei Bestandsimmobilien als auch in Neubauten die favorisierte Wärmequelle. Von den rund 41 Millionen Bestandswohnungen in Deutschland wird knapp die Hälfte mit Erdgas beheizt.
48 Prozent nutzen dabei direkt Erdgas und sechs Prozent setzen auf Fernwärme auf Erdgasbasis. Auch im Neubau dominiert Erdgas mit 50 Prozent der eingesetzten Energie. Wie beliebt Erdgas bei den Verbrauchern ist, bestätigt zudem eine aktuelle BDEW-Studie vom August 2015. 77 Prozent der Erdgasnutzer würden sich aus heutiger Sicht wieder für Erdgas als Wärmelieferant entscheiden.
Weitere 15 Prozent würden eine Kombination aus Erdgas und Solar wählen. Zusammen sind das über 90 Prozent zufriedene Kunden. Sie verbinden Erdgas vor allem mit Komfort, geringen Anschaffungskosten und sparsamen Verbrauch. Damit ist es die Wunschenergie Nummer eins der Deutschen auf dem Wärmemarkt