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Motoren der Digitalisierung: Dank Software-Schnittstellen zu besseren Services

In der digitalisierten Welt werden Programmschnittstellen und Kooperationen daher zum Wettbewerbsvorteil, weiß Patrick Remmler von der Wirtschaftsauskunftei Creditsafe.

Programmschnittstellen treiben die Digitalisierung voran

Sogenannte APIs (Application Programming Interfaces) sind Schnittstellen, über die Anwendungen miteinander kommunizieren und letztlich verknüpft werden. Nutzer einer Plattform können somit beispielsweise auch auf die Dienstleistung beziehungsweise einzelne ausgewählte Funktionen von anderen Programmen zugreifen. Sie stellen die notwendige Verbindung dar, durch die der digitale Wandel erst ermöglicht wird: von Apps, Cloudlösungen, unterschiedlichen Plattformen bis hin zu IoT-Komponenten. Im Internet kommen APIs zum Beispiel bei Content-Management-Systemen oder Onlineshops zum Einsatz, etwa im Bezahlprozess, bei dem der Shop mit der Software der verschiedenen Zahlungsanbieter kommunizieren muss. Auch ist es bei vielen Seiten beispielsweise möglich, sich mit seinem Facebook-Account anzumelden oder zu verifizieren. Für eine automatische Kommunikation zwischen verschiedenen Systemen sind diese Schnittstellen unverzichtbar – automatisierte Prozesse gelten wiederum als Motor der Digitalisierung. 
 

Leichtere Wartung, bessere Entwicklungsprozesse

Die Verwendung dieser Schnittstellen bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich – sowohl für die Anwender als auch die Entwickler. So lassen sich große und komplexe Softwarelösungen mittels APIs in verschiedene Module verlegen und somit vereinfachen. Einzelne Funktionen können somit ausgelagert werden – dies hält den Code nicht nur übersichtlich, sondern ermöglicht auch eine gezieltere Fehlerbeseitigung, da oft nur einzelne Module und nicht der gesamte Code geprüft werden müssen. Auch die Entwicklung mit verschiedenen Teammitgliedern oder Firmen wird durch Schnittstellen vereinfacht, da einzelne Teile mit geringerem Aufwand an unterschiedliche Entwickler oder sogar andere an der Entwicklung beteiligte Firmen weitergegeben werden können. Doch nicht nur für einen wartungsarmen und stabilen Code sind APIs von großem Nutzen: Auch das Zusammenwirken von verschiedenen Programmen wird durch Schnittstellen deutlich vereinfacht.

 

Wider das Silodenken: APIs sprengen Grenzen in den Softwarestrukturen

Bisher sind in vielen Unternehmen noch isolierte Systeme oder wenige Punkt-zu-Punkt-Verbindungen allgegenwärtig. Werden an den Systemen Änderungen durchgeführt, erfordert dies einen hohen Anpassungsaufwand – insbesondere, wenn Informationen aus einem anderen System benötigt werden. Werden verschiedene Systeme per API miteinander verbunden, entfällt die manuelle Datensynchronisation. Da Informationen in Echtzeit abgerufen werden können, gibt es zudem keine Zeitverzögerung mehr.

 

Den Kunden im Fokus: Schnellere Services

Ein Beispiel für eine derartige Symbiose ist etwa die Zusammenarbeit mit Provenir, mit denen Creditsafe ein Produkt zur automatisierten Risikoanalyse und Entscheidungsfindung anbietet. Um das Risiko von Zahlungsausfällen oder Insolvenzen von Geschäftspartnern der Kunden noch effektiver zu minimieren, können eigene Zahlungserfahrungen integriert, mit Bonitätsinformationen angereichert und individuell bewertet werden. Die bonitätsrelevanten Faktoren werden aus öffentlich verfügbaren Quellen wie dem Handelsregister, Bundesanzeiger, Insolvenzregister, Gewerbeämtern, Amtsblättern oder dem Schuldnerregister bezogen und aufbereitet. Nutzer dieser Lösung können anschließend alle Angaben zu den Geschäftsführern, der Bonität und der wirtschaftlichen Situation auf der Plattform einfach und unbegrenzt oft abfragen. Mit dem Risikoanalysetool wurde es somit möglich, kundenspezifische Algorithmen für komplexe Investitionsentscheidungen zu entwickeln. Dies zeigt: Schnittstellen zwischen verschiedenen Softwaresystemen ermöglichen nicht nur schnellere und bessere Services, sondern erlauben auch die Entwicklung völlig neuartiger Produkte, die nur durch einen Partner nicht möglich gewesen wären.

 

Fazit: Digitalisierung heißt Verknüpfung

APIs sind für die Digitalisierung unverzichtbar geworden. Nur durch diese Schnittstellen können verschiedene Services miteinander kommunizieren und lassen sich Daten automatisch austauschen. Der manuelle Datenabgleich gehört in einer digitalisierten Welt mehr und mehr der Vergangenheit an. Unternehmen eröffnet sich durch den Einbau und die Nutzung von Programmschnittstellen die Chance, entweder von frei verfügbaren Datenbanken im Internet oder durch Kooperationen mit anderen Firmen zu profitieren. So zeigt etwa die Zusammenarbeit verschiedener Risikomanagement Dienstleister, dass verschiedene Lösungen gemeinsam stark sind und sich aus der Kooperation neue Möglichkeiten für die Nutzer ergeben. 

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