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Der Magdeburger Wissenschaftshafen als Knotenpunkt für Digitalisierung der Wirtschaft.

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Rainer Nitsche

Beigeordneter, Landeshauptstadt Magdeburg / Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit

Die digitale Transformation stellt die Unternehmen der Ottostadt Magdeburg, zumeist kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), vor neue Herausforderungen, bietet aber große Zukunftschancen. Daher setzt die Stadt auf eine mittelstandsfreundliche Wirtschaftsförderung, die diesen Prozess aufgreift und unterstützt. Für die Bewältigung des strukturellen digitalen Wandels bietet Magdeburg den KMU besondere Kompetenzen und Leistungen wie das Mittelstandkompetenzzentrum 4.0 oder internationale Netzwerke wie das Digital Innovation Hub. Sie sollen den Austausch von Know-how und die grenzüberschreitende Unterstützung von KMU vorantreiben.  

Dem Magdeburger Wissenschaftshafen als Knotenpunkt für die Digitalisierung der Wirtschaft in Magdeburg und Sachsen-Anhalt kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Rund um ein historisches Hafenbecken hat sich ein Quartier mit renommierten Forschungsinstituten und technologieorientierten Unternehmen entwickelt. Außen Klinker – innen Hightech: Historische Kräne sowie alte Speicher- und Silogebäude, gepaart mit neuer Architektur, lassen Tradition und Moderne lebendig und zukunftsfähig aufeinandertreffen.  

Die Entwicklung des Wissenschaftshafens nimmt zukünftig weiter Fahrt auf. So werden in den nächsten Jahren Investitionen von über 150 Millionen Euro getätigt. In einem neuen Komplex sollen vor allem Forscher und Ingenieure der Medizintechnik und Start-ups der IT-Branche einziehen sowie Wohnungen entstehen. Zusammen mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF und dem Max-Planck-Institut  für Dynamik komplexer technischer Systeme entsteht somit in Magdeburg eines der größten Forschungscluster des Landes. Zu den ersten Mietern zählt der Forschungscampus „Stimulate“, auf dem unter anderem neuartige Technologien für bildgeführte minimalinvasive Methoden in der Medizin entwickelt werden.

Dass die Kopplung von Forschung und Wirtschaft funktioniert, zeigen erste Erfolge in der Ansiedlung von innovativen Unternehmen aus dem Bereich der Medizintechnik und der Neurowissenschaften. Firmennamen wie Neoscan Solutions und neotiv sind Zeugnisse der Innovationskraft und stärken Magdeburgs Vorreiterrolle in der Branche. Das Start-up neotiv, dessen Macher eine Gedächtnistest-App zur Früherkennung von Alzheimer entwickelt haben, ist zudem ein hervorragendes Beispiel einer Ausgründung aus einer engen Forschungskooperation zwischen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und einer wissenschaftlichen Einrichtung mit Sitz in der Ottostadt.

Ausgründungen aus dem Hochschulbereich und Neuansiedlungen von Start-ups zu fördern – dafür machen sich neben der städtischen Wirtschaftsförderung auch das Land und die EU stark. Der Wissenschaftshafen nimmt hierbei eine zentrale Rolle ein. So soll in der neuen „Forscher-City“ ein Hochhaus mit Coworking-Spaces für Gründer, Forscher und Visionäre entstehen. Neugründungen von Unternehmen und Start-ups binden junge qualifizierte Menschen an Magdeburg und führen zu einem Wachstum an kreativen Köpfen. Statt Abwanderung ist Bevölkerungszuwachs angesagt. Seit 2011 verzeichnet die Stadt steigende Einwohnerzahlen. Auch die Anzahl jüngerer Menschen wächst. Daher wurde Magdeburg 2018 in die Reihe der Schwarmstädte aufgenommen.

 

Auch internationale Investoren haben den „Port of Science“ für sich entdeckt. Demnächst entsteht ein Robotik-Forschungszentrum eines chinesischen Konzerns, eine Ausgründung der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Ein Grund für die Standortentscheidung des chinesischen Investors war die Nähe zum Fraunhofer IFF, das mit seinem Virtual Development and Training Centre (VDTC) seit 2006 einen Sitz im Wissenschaftshafen hat. Die Ansiedlung ist ein weiterer Baustein, Magdeburg als national und international anerkannten Forschungsstandort für Robotik und künstliche Intelligenz (KI) für industrielle Anwendungen zu etablieren. Ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit der Magdeburger Wirtschaft und Wissenschaft stellt auch das im Mai gegründete „Centrum für Industrielle Intelligenz“ dar. Unternehmen und Investoren profitieren fortan von einem neuen Forschungszentrum, in dem konkrete, praktische KI-Lösungen für die Wirtschaft entwickelt werden. Beste Voraussetzungen, um das Profil Magdeburgs mit dem Wissenschaftshafen als vielfältiges lebendiges Stadtquartier mit Flächen für Forschung und Wissenschaft, Gewerbe und Wohnen sowie Freizeit und Tourismus weiter zu schärfen.

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