Home » Finance » Glänzende Aussichten für 2024?
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Goldinvestoren können äußerst zufrieden auf das abgelaufene Börsenjahr blicken. Von Notierungen knapp unter 1.800 US-Dollar zum Jahresanfang verteuerte sich die Feinunze Gold auf über 2.000 US-Dollar und konnte zwischenzeitlich sogar neue Rekordmarken aufstellen. Und das trotz der stark gestiegenen Leitzinsen und der infolgedessen deutlich attraktiveren Anleiherenditen. Denn Gold wirft keine Zinsen ab, deshalb belasten steigende Zinsen grundsätzlich den Goldpreis.

Cornelia Frey

Marktexpertin, Börse Stuttgart

Als börsengehandelte Wertpapiere sind ETCs für Privatanleger ein flexibler und kostengünstiger Weg, um in Gold zu investieren.

2023 war es wenig verwunderlich, dass Investoren nach vielen Jahren sehr niedriger und teils sogar negativer Zinsen das hohe Zinsniveau für Umschichtungen in Anleihen und Festgeldkonten genutzt haben. Dies bekamen auch Exchange Traded Commodities auf Gold zu spüren, die seit Mitte 2022 signifikante Abflüsse verzeichneten. Als börsengehandelte Wertpapiere sind ETCs ein flexibler und relativ kostengünstiger Weg, um in Gold zu investieren. Einige ETCs verzichten auf laufende Kosten – ein wichtiges Kriterium bei langfristigen Goldinvestments. Manche sind zudem zu 100 Prozent mit physischem Gold unterlegt und bieten sogar die Möglichkeit, sich das Edelmetall auf Wunsch kostenfrei ausliefern zu lassen.

Profitieren konnte das gelbe Edelmetall im Jahr 2023 von seiner Funktion als sicherer Hafen. Die geopolitischen Krisen sorgten für weltweite Verunsicherung und damit für Zuflüsse in die “Krisenwährung” Gold. Hier erwiesen sich vor allem die Notenbanken als Kurstreiber. Sie kauften im abgelaufenen Jahr mehr als doppelt so viel Gold wie im Vorjahr.

Zum Jahresausklang verlieh dann insbesondere die Hoffnung auf sinkende Zinsen dem Edelmetall Rückenwind. Grund hierfür sind die rückläufigen Inflationsraten sowohl in den USA als auch in Europa. Während die Zinsen in Amerika nach Einschätzung von Analysten bereits im zweiten Quartal des nächsten Jahres sinken könnten, rechnet man bei der Europäischen Zentralbank erst gegen Ende kommenden Jahres mit einem solchen Schritt. Mit den Leitzinssenkungen wird der Nachteil fehlender Zinserträge kleiner und Gold gewinnt unter Anlagegesichtspunkten an Attraktivität. Erste Hinweise für ein anziehendes Interesse lassen sich bereits bei den Gold-ETCs beobachten. So haben sich die Abflüsse aus europäischen Gold-ETCs zum Jahresende verringert, für 2024 werden wieder Zuflüsse erwartet.

Also glänzende Aussichten für das Edelmetall im neuen Börsenjahr? Das würde auch viele Privatanleger hierzulande freuen, die auf Gold als Beimischung in ihren Depots setzen und sicherlich 2024 ganz genau auf die Notenbanken blicken. Wann und wie weit Fed und EZB die Leitzinsen im kommenden Jahr tatsächlich senken werden, hängt insbesondere von der Inflation ab, die sich jüngst wieder der Zielmarke von zwei Prozent näherte. Ihren Einfluss könnten die Notenbanken zudem einmal mehr als Käufer unter Beweis stellen, wenn sie ihre Goldreserven weiter aufstocken.

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