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Multi-Asset-Fonds: Die Lösung für alle Marktphasen?

Foto: Freedomz via Shutterstock

Multi-Asset-Fonds pflegen das Image des „Gewinnbringers in jeder Marktphase“. Worauf Anleger jedoch bei der Auswahl achten sollten, das lesen Sie in diesem Artikel.

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Dr. Gregor Bauer

Vorstandsvorsitzender
Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e. V.

Hohe Anforderungen an das Fondsmanagement

Multi-Asset-Fonds (MA-Fonds), auch Mischfonds oder vermögensverwaltende Fonds genannt, investieren in einen Mix aus Aktien, Anleihen, Geldmarktpapieren, Immobilienwerten, Rohstoffen oder auch Währungen. Die Manager eines MA-Fonds können also die Gewichtung der im Fonds enthaltenen Anlageklassen den jeweils aktuellen konjunkturellen Gegebenheiten anpassen. Im Idealfall sollen MA-Fonds in jeder Marktphase gewinnen, zumindest jedoch soll der Anteilswert des Fondswerts weniger stark schwanken als der reine Aktienfonds.

Doch sind es gerade diese vielfältigen Anlagemöglichkeiten, die Fondsmanager vor besondere Herausforderungen stellen.

Timingprobleme können sogar zu Renditenachteilen führen

Oftmals können die schlimmsten Drawdown-Phasen an den Aktienmärkten durch Umschichtungen, etwa in Anleihen, vermindert werden. Erfolgt dann allerdings der Wiedereinstieg zu spät, kostet dies wiederum Rendite. Da im Fonds mehrere Assetklassen zur Verfügung stehen, erhöht sich entsprechend das Timing-problem der Umschichtungen zwischen allen Klassen. Insbesondere in volatilen Seitwärtsmärkten wird der Manager oftmals auf dem falschen Fuß erwischt.

Es sind gerade diese vielfältigen Anlagemöglichkeiten, die Fondsmanager vor besondere Herausforderungen stellen.

Darauf sollten Anleger achten

Prinzipiell besteht die Gefahr der Übergewichtung einer zurzeit gut laufenden Anlageklasse. Daraus ergibt sich zwangsläufig ein höheres Rückschlagpotenzial, wenn der Markt dreht.

Vorsichtige Anleger sollten daher einen konservativen Fonds wählen, der die Höhe der Gewichtung der einzelnen Asset-klassen beschränkt.

Wichtige Kennzahlen für Anleger

Diese Daten können Anleger auf den Webseiten der Direktbanken oder in den einschlägigen Finanzportalen einfach selbst nachschauen und in der Regel Fonds anhand der selbst gewählten Daten auch einfach vergleichen. Absolute Performance der letzten Jahre in Prozent: Je länger der Zeitraum, desto besser, beispielsweise fünf bis zehn Jahre.

Die risiko-adjustierte Performance (Sharpe Ratio) über diesen Zeitraum: Je höher die Sharpe Ratio, desto besser.

Höchster zwischenzeitlicher Verlust in Prozent: Diesen müssten Anleger auch in Zukunft womöglich aushalten können, sonst sollten konservativere Fonds gewählen werden.

Rang in der Vergleichsgruppe: Wo steht ein Fonds im Verhältnis zu den Wettbewerbern?

Fazit: MA-Fonds stellen zwar kein Allheilmittel gegen Kursverluste dar. Ich empfehle aber durchaus die Investition in bewährte Multi-Asset-Fonds, anhand der Kriterienliste. Streuen Sie Ihr Kapital über mehrere MA-Fonds, vorzugsweise mit unterschiedlicher Strategie oder auch unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten.

INFORMATION

Weitere Informationen über die Arbeit des Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e.V. für www.vtad.de/

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