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Employer Branding: Hat der Mittelstand seine Arbeitgebermarke bereits aufgegeben?

Foto: jivacore via Shutterstock

Hand aufs Herz: Wenn Sie Ihre Stellenausschreibungen in die Google-Suche eingeben, welche Einträge sind dann höher gerankt? Die von Jobportalen oder jene Ihrer Karrierewebsite?

Alexander R. Petsch

Gründer HRM Research Institute & Veranstalter der TALENTpro – Expofestival für Recruiting, Talentmanagement und Employer Branding

Und wenn Sie dann nach Ihrem Firmennamen suchen, steht dann womöglich negative oder gar verleumderische Kritik auf Arbeitgeberbewertungsportalen ganz oben auf der Ergebnisliste?

Mit diesen Fragestellungen sehen sich nicht wenige mittelständische Unternehmen konfrontiert. Sie alle verteidigen und managen zwar die eigene Produktmarke, lassen dabei aber außer Acht, die eigene Arbeitgebermarke ebenso zu schützen und auszubauen.

Wie lange können Sie sich das im „War for Talents“ leisten, wenn Sie sich in Sachen Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting mit viel größeren Konzernen messen müssen?

Employer Branding und Reputation Management

Employer Branding und Arbeitgebermarketing spielen für die Gewinnung und Bindung qualifizierter Mitarbeiter – unabhängig von der Unternehmensgröße – eine bedeutende Rolle. Im aktuellen „Recruiting-Report 2019“ der Raven51 AG und des HRM Research Institute gaben die befragten Personalexperten an, das Internet als bevorzugten Kanal für ihre Aktivitäten (53 Prozent) zu nutzen.

Durch die überwiegend digitale Kommunikation und die Verknüpfung von Informationen unterschiedlichster Art kann die eigene Reputation schnell Schaden nehmen. Dabei muss es gar nicht immer erst zu einem Skandal oder Shitstorm in den sozialen Netzwerken kommen. Schon vermeintliche Kleinigkeiten, wie ein schlechtes Suchmaschinenranking oder negative Arbeitgeberbewertungen, können ausschlaggebend sein. Höchste Zeit also, im Employer Branding auf ein überlegtes und strukturiertes Reputation Management zu setzen.

Die Hoheit über die Arbeitgebermarke erlangen und verteidigen

Was kann man tun, um die Meinungshoheit über die eigene (Arbeitgeber-)Marke nicht zu verlieren – beziehungsweise um diese zurückzugewinnen?

1. Optimieren Sie Ihre Unternehmenswebsite so, dass Suchmaschinen die Seite und die Inhalte als relevant einstufen. Denn Inhalte mit einem klaren Mehrwert für die eigene Zielgruppe erzielen ein besseres Ranking.

2. Lernen Sie von anderen Branchen, die schon länger mit solchen Problemen zu kämpfen haben, wie dem Onlinehandel oder der Hotellerie. Dort haben sich zum Beispiel mehrstufige Bewertungsmöglichkeiten etabliert: Negative Beurteilungen wandern in einen Feedbackkanal, positive werden dagegen an Google ausgespielt.

3. Managen Sie Bewertungen und Kommentare auf Arbeitgeberbewertungsportalen wie Glassdoor oder Kununu und reagieren Sie gegebenenfalls auf Falschaussagen, indem Sie juristisch dagegen vorgehen. Arbeiten Sie mit Arbeitsrechtsexperten zusammen, die sich hier genau auskennen, oder eignen Sie sich das relevante Wissen über Recruiting-Weiterbildungen, wie zum Beispiel durch den Digital-Recruiter.com, an.

4. Und das Fundament ist: Bringen Sie Ihre Worte und Taten in Einklang. Das stärkt die Bedeutung von Kommunikation im Unternehmen sowie die Unternehmenskultur und schafft bei Ihren Mitarbeitern eine werteorientierte Haltung. Jeder Mitarbeiter wird sich bewusst werden, dass er mit seinem eigenen Verhalten und den eigenen Leistungen das Ansehen des Unternehmens positiv beeinflussen kann.

Risiken abzuwehren und die eigene Marke zu pflegen, ist vor allem im digitalen Bereich eine große Herausforderung. Aber eine, die sich anzunehmen lohnt. Denn ein guter Ruf ist Gold wert. Gerade im Kampf um die besten Talente.

Sie möchten mehr erfahren?

Weitere Informationen finden Sie unter www.hrmri.org

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