Home » Startup your business! » “Auch erfolgreiche Startups sind am Anfang Türklinken putzen gegangen“
Startup your business!

“Auch erfolgreiche Startups sind am Anfang Türklinken putzen gegangen“

Foto: Syda Productions via Shutterstock

Bertram Wildenauer, Gründer von Meisterwerk im Interview über die Anfangsphase des Gründens.

avatar

Bertram Wildenauer- CEO
William Clifford Birtwell lll- CTO
Nick Sonnenberg- CPO

Ihr habt die „meisterwerk“-App entwickelt. Was steht dahinter und wie kam es zu dieser Geschäftsidee?

Meisterwerk ist ein digitales Tool für die effiziente Planung von Aufträgen und Mitarbeiter für Handwerksbetriebe. Wir Gründer waren damals Arbeitskollegen in einer digitalen Agentur und sind beim Feierabendbier ins Gespräch gekommen. Wir haben, beruflich betrachtet, einen handwerklichen Hintergrund und kennen aus eigener Erfahrung, wie unkoordiniert und analog die Branche aufgestellt ist.

Der Traum eines eigenen Unternehmens steckte also schon immer in dir?

Der Wunsch nach der Selbstständigkeit ist in der Zeit als Angestellter in Agenturen und bei digitalen Produkt-Dienstleistern stetig gewachsen. Wir waren damals immer dafür verantwortlich Lösungen für die Kunden zu entwerfen und gleichzeitig deren Wünsche und Ziele zu erfüllen. Diese haben aber selten mit den Bedürfnissen der Endnutzern übereingestimmt. Das führte am Ende oft dazu, dass die digitalen Produkte nicht gekauft oder benutzt wurden. Dadurch kam der Drang ein digitales Produkt mit wirklichem Mehrwert und Nutzen zu entwickeln, was uns schließlich dazu führte, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Was sind die wichtigsten Punkte, die man bei seinem Gründerteam beachten muss?

Zu uns Gründern, Nick Sonnenberg und Bertram Wildenauer, kam Anfang dieses Jahres William Birtwell als Chief Technology Officer (CTO) und technischer Mitgründer hinzu. Es ist wichtig, die für das jeweiligen business-relevanten Kernkompetenzen im Idealfall komplementär im Gründerteam zu haben. Die Vollständigkeit des Gründerteams sollte am Anfang oberste Priorität haben, damit das notwendige Wissen intern gegeben ist, man vom Start weg Fortschritt machen kann und später beim Fundraising keine Probleme bekommt, was für Investoren sehr wichtig ist. Auf persönlicher Seite sehe ich das Zwischenmenschliche sogar als einer der wichtigsten Punkte. Um ein Unternehmen aufzubauen und auch mal größere Herausforderungen meistern zu können, muss es schon passen und “klicken” zwischen den Gründern.

Welche „Geheim“-Tipps habt ihr für zukünftige Gründer, um erste Kunden zu gewinnen und ihr Start-Up ins Rollen bringen können?

Es kommt natürlich sehr auf das jeweilige Business an, mit welchem Sales- oder Marketingkanal man anfängt. Erfahrungswerte von Personen in diesem oder ähnlichen Bereichen sind sehr hilfreich. Generell gilt, keine Scheu vor Kundenkontakt zu haben, proaktiv auf diese zuzugehen und auszuprobieren, was funktioniert. Ganz am Anfang ist es dabei auch in Ordnung, manuelle und nicht skalierende Wege zu gehen (siehe “do things that don’t scale”). Auch sehr erfolgreiche Startups, wie Airbnb und Stripe, sind am Anfang Türklinken putzen gegangen, um ihre ersten Kunden zu gewinnen. Ganz nach diesem Motto sind wir anfangs zum Beispiel auf Baustellen gegangen und haben Handwerker auf der Straße angesprochen, um schnellen Zugang zum Entscheider zu bekommen. Diese Kunden gilt es dann gut zu pflegen. Anfangs hat man oft die Herausforderung, dass das Produkt noch nicht zu 100 Prozent vollständig ist oder die Funktionen fehlen. Genau diese Kunden sind es, die helfen ein starkes Feedback für das Produkt und den Service zu bekommen und um dann folgend Investoren zu überzeugen.

Nächster Artikel