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Talente statt Abschlüsse fördern

Beruflich qualifizierte MINT-Fachkräfte sind besonders gefragt. Technologischer Wandel, kurze Innovationszyklen, Globalisierung der Wirtschaft: Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft ist Bildung ein Schlüsselfaktor für Wohlstand und sozialen Aufstieg.

Daher überrascht es nicht, dass Eltern für ihre Kinder anspruchsvolle Bildungsziele haben: Ein möglichst hoher Schulabschluss sowie die Option eines Studiums spielen eine zentrale Rolle. So ist die Abiturientenquote in den vergangenen Jahren in Deutschland auf mittlerweile fast 50 Prozent eines Jahrgangs angestiegen.

Laut dem MINT-Herbstreport 2015 fehlen bereits heute über 100.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte.

Maßgeblich getragen wird das allgemeine Streben nach höheren formalen Abschlüssen durch die öffentliche Debatte der vergangenen Jahre um einen sich ausweitenden Fachkräftemangel, der lange Zeit einseitig als Engpass im Segment der akademisch Qualifizierten diskutiert wurde. Aktuelle Studien machen jedoch deutlich, dass gerade in der mittleren Qualifikationsebene —  bei klassischen Berufen des dualen Ausbildungssystems — mit erheblich stärkeren Engpässen zu rechnen ist als im akademischen Bereich.

Laut dem MINT-Herbstreport 2015 fehlen bereits heute über 100.000 beruflich qualifizierte Fachkräfte. Das ist der höchste Stand seit 2012. Mit Blick auf die demografische Entwicklung ist zu erwarten, dass sich die Engpässe bei beruflich Qualifizierten zukünftig weiter verschärfen werden.

Differenzierte Fachkräftedebatte notwendig

Die Zahlen machen deutlich, dass die Debatte um den Fachkräftemangel noch differenzierter und verstärkt mit dem Blick auf das Segment der beruflich Qualifizierten geführt werden muss. Denn gerade die Herausbildung einer exzellenten Facharbeiterschaft gehört zu Deutschlands zentralen Standortvorteilen, die im globalen Wettbewerb nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden sollten.

Dennoch darf in der Diskussion um die Nachwuchskräfte der Zukunft die berufliche und die akademische Bildung nicht gegeneinander ausgespielt werden. Unternehmen benötigen unterschiedliche Qualifikationen und sind auf Absolventen beider Bildungsbereiche angewiesen. Ziel muss es sein, die Talente jedes Einzelnen frühzeitig zu erkennen und bestmöglich zu fördern, gleichzeitig aber auch Arbeitsmarktchancen und Zukunftsperspektiven realistisch in den Blick zu nehmen.

Eine Schlüsselfunktion stellt dabei eine frühzeitige und ganzheitliche Berufsorientierung dar, insbesondere an Gymnasien. Hier gilt es ein zeitgemäßes Bild der unterschiedlichen Berufe und Ausbildungswege zu vermitteln. Eine alleinige Fokussierung auf den höchsten formalen Abschluss wird diesem Anspruch nicht gerecht und kann auch langfristig nicht die gewünschten Erfolge liefern – weder für die betreffende Person, die Unternehmen noch für den Standort Deutschland insgesamt.

Chemie: Ausbildung mit Zukunft

Zu einer ganzheitlichen Berufsorientierung gehört für Schüler und Eltern vor allem eines: Orientierung und Perspektiven. Beides entwickeln die Chemie-Arbeitgeber seit Jahren mit großem Engagement: Mit der Ausbildungskampagne „Elementare Vielfalt“ informieren sie über die Ausbildungsberufe in der Chemie-Branche.

Berufsprofile und Videos geben einen authentischen Einblick in den Ausbildungsalltag, Ausbildungsbörse, Mittelstandsinitiative und Events schaffen wertvolle Kontaktpunkte zwischen der Zielgruppe und den Firmen. Aber nicht nur die Informationspolitik, sondern auch die Inhalte stimmen in der Chemie: Die Branche bietet jungen Talenten eine qualitativ hochwertige Ausbildung und eine attraktive Vergütung.

Dank intelligenter tarifvertraglicher Lösungen können sie von einem hohen Ausbildungsplatzangebot und besten Chancen auf langfristige Übernahme profitieren: Rund 90 Prozent der Auszubildenden werden im Anschluss an ihre Ausbildung übernommen.

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