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Die Zukunft unserer Arbeitswelt ist digital

  • Man hört immer wieder, dass sich durch die Digitalisierung die Zukunft der Arbeitswelt erheblich verändern wird. Welchen Einfluss hat, Ihrer Meinung nach, dabei künstliche Intelligenz (KI/AI)?

Die Industrialisierung hat dem Menschen die Muskelarbeit weitgehend abgenommen. Die künstliche Intelligenz wird dem Menschen immer mehr Denkarbeit abnehmen. Das heißt nicht, dass uns die komplette Arbeit abgenommen wird, aber die Arbeit und damit die Arbeitswelt werden sich verändern. So muss ich zum Beispiel nicht mehr die „Denkleistung“ erbringen, meine Reise zum Kunden zu planen. Das können KI-Algorithmen besser und schneller. Ich kann stattdessen die Zeit nutzen, um mich optimal auf meinen Kunden und das Gespräch mit ihm vorzubereiten.
 

  • Vor einiger Zeit hat man von Mensch-Maschine-Interface und auch von Machine Learning gesprochen. Was hat sich da in den letzten Jahren verändert, wo wird es hingehen und welche Potenziale und mit welchen Herausforderungen werden Unternehmen und Mitarbeiter in Zukunft konfrontiert?

Das Mensch-Maschine-Interface (MMI) als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist zunächst so neu nicht. Bereits in der klassischen Industrie gab es eine – mechanische – MMI, die man auch in der klassischen IT findet, zum Beispiel durch Maus und Tastatur. Die Digitalisierung erweitert jedoch die Möglichkeiten der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine enorm und wird auch viele klassische Mensch-Maschine-Schnittstellen ersetzen. So sind zum Beispiel Sprachschnittstellen heute schon gängige Praxis. Auch die Steuerung durch Gestik und Mimik kommt immer mehr.
 

  • Was müssen Unternehmen und Mitarbeiter, Ihrer Meinung nach, tun, um für die Zukunft der Arbeitswelt und die Einflüsse der Digitalisierung gewappnet zu sein. Wie weit ist, Ihrer Meinung nach, Deutschland im Verhältnis zu anderen Industrienationen?

Die Einflüsse der Digitalisierung auf die Arbeitswelt sind von der Dimension her vergleichbar mit dem Übergang von der Agrar- in die Industriegesellschaft. Der Unterschied ist der, dass die Digitalisierung schneller vonstattengehen und weitreichendere Veränderungen zur Folge haben wird. Es gibt verschiedene Ebenen, auf denen sich Unternehmen und Mitarbeiter auf diese Veränderungen vorbereiten müssen. Ein wichtiger Faktor ist die Reduzierung von Ängsten und Vorbehalten durch eine klare Identifikation von Chancen für Unternehmen und Mitarbeiter, aber auch von Risiken, zum Beispiel von Risiken, wenn man sich der Entwicklung verweigert. Ein zweiter, sehr wichtiger Faktor ist die Qualifizierung der Mitarbeiter. Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden Arbeitsplätze vernichten, aber es werden auch Arbeitsplätze neu entstehen. Entsprechend müssen Mitarbeiter auf selbst organisiertes und lebenslanges Lernen vorbereitet werden, um ihre Arbeitsfähigkeit immer wieder neu sicherzustellen. Unternehmen müssen die Rahmenbedingungen für ein lernendes Unternehmen schaffen und die Weiterbildung neu aufstellen, um den Anforderungen an die Qualifizierung der Mitarbeiter gerecht zu werden. 

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