Diana zur Löwen (29) ist im Schnitt an sieben Tagen eines Monats auf Geschäftsreisen. Im Interview spricht die erfolgreiche Unternehmerin, Investorin, Content-Creatorin und Influencerin darüber, wie es ihr dank Routine gelingt, auf Geschäftsreisen genauso effizient zu arbeiten wie im Homeoffice.
Mobiles Arbeiten wird immer wichtiger. Diana, welche Rolle spielt es in deinem Alltag?
Meine Arbeit ist sehr vielseitig. Ich arbeite viel im Home-Office und viel von unterwegs. Etwa eine Woche im Monat bin ich auf Geschäftsreisen. Ich habe das große Glück, dass ich allein mit meinem Smartphone schon das Arbeitsmittel in der Hand habe, mit dem ich einen Großteil meiner Arbeit als Creatorin erledigen kann.
Für den Content, den ich für meine Follower:innen produziere, brauche ich kaum mehr an Equipment, da ich Essentials wie Kamera und Apps damit immer bei mir habe. So bin ich nicht ans Homeoffice gebunden – und kann von jedem Ort aus arbeiten.
Was ist dein Lieblingsort zum Arbeiten – und warum?
Ich bin da nicht so wählerisch, Hauptsache, es gibt eine gute Internetverbindung. Am Liebsten setze ich mich zum Arbeiten in kleine Cafés – mitten in der Stadt, in der ich gerade bin.
So kann ich beim Arbeiten die Atmosphäre der Stadt aufnehmen und ein Gefühl dafür entwickeln. Das mache ich aber nicht nur auf Geschäftsreisen gerne, sondern auch, wenn ich zuhause in Berlin arbeite.
Wohin führen dich deine Geschäftsreisen und wie bist du unterwegs?
Ich bin viel in Deutschland und Europa unterwegs. Meine Parfüms beispielsweise werden in Frankreich produziert, deshalb treffe ich das Team regelmäßig in Paris. Gerade war ich in Kopenhagen auf der TechBBQ, ein Startup-Event, das ich als Investorin besuchte.
Eine erfolgreiche Geschäftsreise beginnt mit der Vorbereitung – und dafür nehme ich mir Zeit. Planbares plane ich, um auf Unvorhersehbares gelassener reagieren zu können.
Ob ich zu einem Termin fahre oder fliege, mache ich an der Entfernung fest – bei mehr als 600 Kilometern Anreise fliege ich meist. Für ein einstündiges Treffen lohnen sich keine zwölf Stunden Fahrt, selbst wenn ich dabei teilweise arbeite. Ansonsten fahre ich viel Bahn, das ist nachhaltig und dank der Bahncard spare ich Fahrkosten. Beim Buchen bin ich recht entspannt: Wenn ich weiß, wohin ich muss, wähle ich oft kurzfristig, welchen Zug ich nehme.
Wie entscheidest du, ob du dich mit Geschäftspartner:innen persönlich oder digital triffst?
Ich genieße die globale Erreichbarkeit schon sehr, die die Digitalität mir als Unternehmerin bietet. Doch nicht jedes Treffen lässt sich digital abwickeln – gerade, wenn ich über Investitionen entscheiden soll. Mit Gründer:innen von Startups, bei denen ich eine Beteiligung erwäge, spreche ich gerne persönlich. Der Businessplan allein reicht mir für eine Entscheidung nicht. Ich will genau wissen, mit wem ich es zu tun habe. Als Investorin trage ich nicht nur die Verantwortung für mein Investment, sondern auch für die Menschen, in deren Businessidee ich investiere. Auch mit Mitinvestor:innen tausche ich mich zu potentiellen Deals gerne in einem persönlichen Sparring aus. Da geht es ja oft um langfristige Geschäftsbeziehungen – und die starte ich lieber in Person.
Was darf in deinem Businessreisegepäck nicht fehlen?
Neben dem Smartphone ist eine Powerbank für den Notfall unerlässlich – so wie neulich zum Beispiel: Da fiel zuerst ein Zug komplett aus und im Ersatzzug gab’s keine Steckdosen. Häufig habe ich auch ein großes Selfie-Licht in meinem Gepäck. Damit bin ich unabhängig von den Lichtverhältnissen vor Ort. Wichtig sind auch meine Airpods.
Für den kleinen Hunger zwischendurch habe ich immer einen kleinen Snack dabei, meist eine Handvoll Nüsse. Außerdem Supplements zum Runterkommen und Schlafen. Zum Packen nehme ich mir Zeit: Ich plane meine Outfits zu den einzelnen Terminen und Content-Produktionen oft vorab.
Ich genieße die globale Erreichbarkeit schon sehr, die die Digitalität mir als Unternehmerin bietet. Doch nicht jedes Treffen lässt sich digital abwickeln – gerade, wenn ich über Investitionen entscheiden soll.
Das perfekt zum Anlass passende Outfit ist mir wichtig – denn es tut was für mein Selbstbewusstsein. Wenn ich schon vorher entscheide, was ich wann wie trage, vergeude ich unterwegs mit der Kleiderfrage keine Zeit.
Vor welche Herausforderungen stellen dich deine Geschäftsreisen und wie meisterst du sie?
Die größte Herausforderung ist wohl die, dass ich mich nicht allzu sehr stresse. Deshalb bereite ich mich so gut es geht vor: auf den Termin an sich, also das Thema, was ansteht, auf die Menschen, die ich treffe, auf die Location. Diese intensive Vorbereitung verschafft mir unterwegs die Sicherheit und Gelassenheit, die ich brauche, um mich auf mein Business zu fokussieren und auf Unvorhergesehenes – und das passiert auf jeder Reise (siehe der Zugausfall neulich) – flexibel zu reagieren. Ich nehme meine Follower:innen gerne mit, lasse sie teilhaben an dem, was ich tue. Manche meiner Themen nehme ich mir gezielt vor, andere ergeben sich spontan.
Ob geplant oder nicht – mein Anspruch an meinen Content ist hoch, ganz gleich wo ich ihn produziere: Ich möchte spannende Informationen bieten, anwendbare Tipps geben, die jede:r versteht. Wenn es dann mal stressig wird, sollen meine Inhalte trotzdem gut sein – da heißt es dann für mich, ruhig zu bleiben.
Zuhause mache ich viel Sport, um Stress auszugleichen: Ich gehe ins Fitnessstudio, zum Spinning und zum Pilates Reformer Training. Auf längeren Geschäftsreisen achte ich deshalb bei der Wahl des Hotels auch darauf, ob es dort ein gutes Fitnessstudio gibt.
Welche 3 Tipps hast du für Business-Reisende, um das Beste aus Geschäftsreisen zu machen und zugleich effektiv mobil zu arbeiten?
1. Die Vorbereitung ist entscheidend.
Der Aufwand vorab lohnt sich, denn gut vorbereitet habe ich während der Reise mehr Zeit für die Menschen, die ich geschäftlich und privat treffen möchte. Zudem gelingt es mir dann auch besser, Arbeit und Freizeit unterwegs in Einklang zu bringen.
2. Geschäftsreisen sind aufregend.
Ich fahre mit Erwartungen los und bin gespannt, ob sie sich erfüllen. Damit die Aufregung nicht in Stress umschlägt, helfen mir die Routinen aus meinem Arbeitsalltag zuhause, die ich auch auf Businessreisen mitnehme. Das gibt mir Struktur. Sport schon vor dem ersten Termin, weckt buchstäblich alle meine Geschäftssinne. Wie in Berlin laufe ich zwischen Businesstreffen auch zu Fuß durch Paris oder Kopenhagen, arbeite dort in Cafés und trinke dabei meinen Kaffee.
3. Besonders aufregend ist es, auf Fremde zuzugehen.
Das kostet mich immer Überwindung. Ich habe mir aber bereits im Studium angewöhnt, nicht zu warten, bis mich jemand anspricht. Stattdessen spreche ich auf Events die Speaker:innen direkt an, die ich kennenlernen möchte. Ich mache ihnen ein Kompliment, beispielsweise zum Vortrag, den ich gerade von ihnen gehört habe. Anschließend stelle ich mich vor und schon sind wir mitten im Gespräch.
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