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Was ist „Fatigue“?

Das zugrunde liegende Phänomen ist allerdings deutlich älter als unsere Highspeed-Gesellschaft. „Fatigue“ – eine andauernde Müdigkeit, die in keinem Verhältnis zu tatsächlichen Veränderungen des Aktivitätsniveaus steht – ist mehr als „Stress im Büro“. Das Problem: Die Sache ist so subjektiv.

Je nach Ausprägung der Erschöpfung können Betroffene nicht nur in ihrer allgemeinen Lebensqualität, sondern auch in der Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt sein. Neben der verminderten körperlichen Leistungsfähigkeit wirken sich vor allem auch die Folgeprobleme im mentalen Bereich auf die berufliche Leistungsfähigkeit aus.

In akuten Situationen überfordert zu sein, eine Weile mal schlecht zu schlafen, unzufrieden aus konkreten Anlässen zu sein, ist keine Krankheit.

Im Vordergrund steht dabei die Verminderung der Konzentrationsfähigkeit sowie der Merk- oder allgemeinen Denkfähigkeit. Bereits im 19. Jahrhundert beschäftigten sich Wissenschaftler mit der Messung von Müdigkeit – und kamen meist zu dem Schluss, dass die wissenschaftliche Erforschung dieses Phänomens wenig erfolgversprechend sei.

Versuche, das Gefühl von Müdigkeit in Speziallaboratorien zu erforschen, bezogen sich auf objektiv fassbare Parameter wie zum Beispiel Herzaktivität, Hautwiderstand, Muskelaktivität, motorische Nervenleitgeschwindigkeit, Lidschlag et cetera.

Die Resultate blieben allerdings ohne nennenswerte Übereinstimmung mit der subjektiv wahrgenommenen Beeinträchtigung. Die Ergebnisse bestätigten den Eindruck, dass die Müdigkeitssymptomatik entscheidend durch das subjektive Erleben der Betroffenen geprägt sei. Ein Zustand wie „Müdigkeit“ ist eben vorrangig nur per Selbstbeurteilung zu erfassen.

Jeder schläft mal schlecht. Aber wer ist „zu schlapp“ zum Eisessen?

Das heißt aber nicht, dass es neben entsprechenden Aussagen von Betroffenen keinerlei Kriterien gäbe, um ein tatsächlich medizinisches Problem festzustellen. Wer ein diffuses Gefühl hat, „irgendwie immer so müde“ zu sein, kann anhand einer Reihe von Punkten überprüfen, ob eventuell Handlungsbedarf besteht.

In akuten Situationen überfordert zu sein, eine Weile mal schlecht zu schlafen, unzufrieden aus konkreten Anlässen zu sein, ist keine Krankheit. Aber wer sich die Mehrzahl der folgenden Fragen mit „Ja“ beantwortet, sollte vorsichtshalber mit einem Arzt oder entsprechenden Anlaufstellen darüber sprechen.

  • Steht das verstärkte Ruhebedürfnis – die typische „Schlappheit“ – im Verhältnis zu aktuellen Veränderungen im (Arbeits-)Alltag?
  • Fühlt man sich auch körperlich schwach, hat man ständig „schwere Glieder“?
  • Besteht eine verminderte Fähigkeit zu Konzentration und Aufmerksamkeit?
  • Fehlt grundsätzlich Motivation oder Interesse an Alltagsaktivitäten?
  • Leidet man unter Schlaflosigkeit, schläft man sogar zu viel, wird der Schlaf nicht als erholsam und regenerierend erlebt?
  • Braucht es starker Anstrengung, um Inaktivität prinzipiell zu überwinden, egal worum es geht?
  • Zeigt man ungewohnt starke emotionale Reaktionen – plötzliche Traurigkeit, übertriebene Frustration oder unangemessene Reizbarkeit?
  • Gibt es überraschend auftretende Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis?
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