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Startup your business!

Es ist an der Zeit, mutig einen Gang höher und auf Attacke zu schalten

In Kooperation mit
Foto: Khakimullin Aleksandr via Shutterstock
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Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht blicken: Deutschland befindet sich trotz Vollbeschäftigung und einem nun schon mehrere Jahre andauernden Superzyklus im Vergleich zu den führenden Wirtschaftsnationen der Welt in einer Einbahnstraße. Wir haben unsere Dynamik verloren. 

Christian Miele

Präsident des Bundesverbandes Deutsche Startups Company

Insbesondere die USA und zahlreiche asiatische Länder laufen uns technologisch, und in direkter Folge dessen auch gesamtwirtschaftlich, den Rang ab. Und das, obwohl unser Wohlstand auf unserer Wettbewerbsfähigkeit als Technologie- und Industrienation ruht.

Die aktuelle Pandemie trifft die Weltwirtschaft hart. Sie gibt uns aber gleichzeitig die Chance uns zu schütteln, uns auf unsere Stärken zu fokussieren und mutig einen Gang höher und auf Attacke zu schalten. Im Prinzip haben wir doch gute Voraussetzungen. Wir haben ein hohes Wohlstands- und Bildungsniveau, unsere Mittelständler immer noch volle Auftragsbücher. Das versetzt uns in die Lage den Umbau der deutschen Wirtschaft intensiv anzugehen.

Dazu müssen wir aber für unsere Startups faire Wettbewerbsbedingungen gegenüber ihren internationalen Konkurrenten herstellen. Gerade bei den beiden für Startups wichtigsten Inputfaktoren, Talent und Kapital, ist Deutschland international nicht wettbewerbsfähig. Die gute Nachricht ist: Wir wissen bereits jetzt, was wir tun müssen.

Mehr Investitionen in die Zukunft

In deutsche Startups wird nur einen Bruchteil des Kapitals investiert, welches in amerikanische Startups fließt. Im Jahr 2019 waren es in Deutschland 6 Milliarden Euro, in den USA 116 Milliarden. Man kann sich vorstellen, wie schwer es für deutsche Startups ist, auf dieser Grundlage mit ihren amerikanischen Wettbewerbern zu konkurrieren. Fest steht: Wir brauchen mehr deutsches VC-Kapital. Um das zu erreichen, müssen wir das eigentlich zu Genüge vorhandene private Kapital für unsere Startups mobilisieren. Ein Zukunftsfonds mit fund-of-funds-Struktur kann das leisten. Er erlaubt Pensionsfonds und Versicherungen zu einem günstigen Rendite-Risiko-Mix in diese Anlageklasse zu investieren.

Mitarbeiter am Erfolg partizipieren lassen

Viel wichtiger aber noch als das Kapital ist das Talent, das einem Startup zur Verfügung steht. Hier setzen wir unsere Startups unnötig einem krassen Wettbewerbsnachteil im “war for talents” aus. Es ist internationaler Standard, dass Mitarbeiter über Mitarbeiterbeteiligungen und Aktienoptionsprogramme, und nicht über das Fixgehalt, gewonnen werden. Sie wollen am potentiellen Erfolg des Startups teilhaben. Die Rahmenbedingungen für Mitarbeiterbeteiligungen sind in hierzulande jedoch nicht wettbewerbsfähig. Solange wir hier nicht handeln, solange müssen wir dabei zuschauen, wie unsere Startups im Kampf um die besten Talente den Kürzeren ziehen.

Wenn wir intelligent an den Stellschrauben Kapital und Talent drehen und günstige Rahmenbedingungen für unsere Entrepreneure schaffen, dann haben wir die Chance weiterhin oben mitspielen zu dürfen. 

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