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THE FUTURE OF WORK

Mitarbeitende mit Corporate Benefits fürs Unternehmen begeistern  

FOTO: mentalmind via Shutterstock.com

Die demografische Entwicklung sowie die Trends auf dem Arbeitsmarkt haben den gefühlten Fachkräftemangel in den letzten Jahren weiter verstärkt. Unternehmen suchen händeringend nach Möglichkeiten, um Mitarbeitende zu rekrutieren. Ein ganzheitliches Verständnis von Recruiting beinhaltet jedoch auch Maßnahmen zur Begeisterung und Bindung bestehender Mitarbeitender. Corporate Benefits sind längst ein essenzieller Teil von beidem.

Unter Corporate Benefits (auch Mitarbeitervorteile genannt) versteht man Leistungen eines Arbeitgebers, die über klassische Gehaltszahlungen hinausgehen und die Attraktivität des Unternehmens bei bestehenden und potenziellen Mitarbeitenden erhöhen sollen. Früher waren solche Benefits häufig die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, ein Dienstwagen oder auch Einkaufsgutscheine.

Stefan Scheller

Autor, HR-Influencer und Gründer von PERSOBLOGGER.DE

Höchst unterschiedliche Wünsche

Doch die Wünsche und Bedürfnisse von Mitarbeitenden haben sich verändert. Spätestens mit den Generationen Y und Z, die in Kürze die Mehrzahl der Arbeitnehmenden stellen werden, veränderte sich die Wahrnehmung von Corporate Benefits deutlich. Einerseits halten nunmehr zahlreiche nicht-monetäre Maßnahmen wie hochgradig flexible Arbeitszeiten oder Arbeitsorte Einzug in die Personalstrategie von Organisationen. Andererseits setzt der Trend hin zum Arbeitnehmermarkt viele Arbeitgeber unter enormen Druck, um ausreichend Talente vom leergefischten Arbeitsmarkt für das eigene Unternehmen zu begeistern, wodurch die Anzahl der angebotenen Benefits spürbar ansteigt.

Moderne Corporate Benefits halten Einzug

Waren vor einigen Jahren Sabbaticals, Workation, Vertrauensurlaub, Resilienz-Trainings, Mitarbeitenden-Coachings, Leasing-Fahrräder oder auch Mobilitätsbudgets noch Exoten in der Benefit-Landschaft, bedienen sich Arbeitgeber immer stärker an der neuen Vielfalt. Ganz wesentlich dabei ist die richtige Auswahl. Denn nur tatsächlich auf die zu haltende oder zu gewinnende Zielgruppe passende Leistungen erhöhen tatsächlich die Arbeitgeberattraktivität. Das geht bei Mitarbeitenden in Startups übrigens bis hin zum Wunsch nach kostenfreier Bereitstellung von Müslis oder besonderer Milchsorten bestimmter Qualitätsmarken. Stattdessen sind die in Medien oft als Startup-typischen Tischkicker oder Bällebäder zwischenzeitlich weniger relevant.

Auch sollte beachtet werden, ob konkrete Corporate Benefits noch den Charakter als Zusatzleistungen besitzen oder bereits so weit Mainstream geworden sind, dass sie als sogenannte Hygienefaktoren (Must-have) gelten.

Positiver Impact durch Corporate Benefits

Corporate Benefits müssen nicht zwangsläufig die unternehmerische Kostenstruktur negativ verändern. So können zahlreiche Maßnahmen, zum Beispiel im Bereich Gesundheitsvorsorge und Fitness sowie bei Weiterbildungs- und Lernangeboten, einen mindestens genauso hohen positiven Wertbeitrag zum Unternehmen stiften und die Produktivität hochhalten bzw. steigern. Gleiches gilt übrigens auch für die Optimierung von Arbeitsbedingungen, z.B. durch Bereitstellung einer hochwertigen IT-Ausstattung, mit der mobiles Arbeiten auch wirklich Spaß macht.

Mein Fazit

Geschickt ausgewählt und auf die jeweiligen Zielgruppen angepasste Maßnahmen im Bereich Corporate Benefits erhöhen nachweislich die Mitarbeitenden-Motivation und Bindung an Arbeitgeber. Professionell in die Personalmarketing- und Recruiting-Kommunikation eingebaut, können diese ein deutliches Signal in den Arbeitsmarkt senden.

Corporate Benefits dürfen allerdings nicht nur eine Art Entschädigung darstellen für ansonsten unattraktive Arbeitsbedingungen. Beleuchten Sie daher z.B. auch, wie es um die Führungs- und Unternehmenskultur in Ihrem Unternehmen bestellt ist und wie sich das kollegiale Miteinander gestaltet.

Investieren Sie generell bedacht in Benefits mit dem Ziel Mitarbeiterbindung. Denn eine Verbundenheit mit dem Arbeitgeber erfolgt auf verschiedenen Ebenen: Rational, emotional, normativ und perspektivisch. Das bedeutet, dass das Erfüllen eines Wunsches nach einer internen Karriere oder das Vermitteln eines subjektiven Gefühls der Wertschätzung der geleisteten Arbeit den gleichen Effekt haben kann, wie ein Gutschein für eine externe Weiterbildung.

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